„Wir begrüßen die in der gestrigen Sitzung im Sächsischen Landtag beschlossene Initiative zur Stärkung des Sorbischen Schulwesens. Der Antrag soll langfristig Klarheit über die Entwicklung des Schulwesens im sorbischen Siedlungsgebiet bringen. Wir fordern die Staatsregierung auf, die Vorlage eines Konzepts zum Schulnetz unter Einbeziehung der sorbischen Vertreter vorzulegen und eine weitere fachliche Begleitung der pädagogischen Konzepte zu sichern.
Außerdem sollte sorbischsprachigem Lehrer- und Erziehernachwuchs mehr
Aufmerksamkeit gewidmet werden. An der Universität Leipzig gibt es die einzige
Möglichkeit, Sorbischlehrer auszubilden. Die Zugangsvoraussetzungen gestalten sich
derzeit wegen des Numerus Clausus in anderen Fächern schwierig. Wir brauchen dringend eine Lösung im Interesse des sorbischen Lehrernachwuchses. Deshalb setzt sich die CDUFraktion dafür ein, dass mehr Studenten die Möglichkeit erhalten, Sorbisch und weitere Fächer auf Lehramt in Leipzig zu studieren.
Die Staatsregierung wurde gebeten, bis Mitte des Jahres 2007 einen Bericht zu diesen
Punkten und zur Entwicklung eines Gesamtkonzeptes, das die Witaj-Konzeption der
Kindergärten in den Grundschulen, Mittelschulen und Gymnasien weiterführt, zu
erstellen. Es ist ein Konzept des sorbischen Schulwesens vorzulegen, das sich insbesondere auf die pädagogischen Inhalte konzentiert und die Herausforderungen benennt, vor denen die junge Generation steht“, erklärte Marko Schiemann.
„In den letzten Jahren ist sehr viel neues im schulischen und vorschulischen Bereich
entstanden. Dies wissen die Sorben sehr zu schätzen. Der Sorbische Schulverein e. V hat einen neuen Weg begründet. Er hat das Modellprojekt Witaj für die frühkindliche
vorschulische Erziehung entwickelt. Sorbischunterricht im Status der Mutter- bzw.
Zweitsprache nach schulartübergreifendem Konzept wird seit 2001 mit staatlicher
Unterstützung in Sachsen erteilt. Wichtig bleibt die Zusicherung des Sächsischen
Kultusministeriums zum Erhalt aller sorbischen Grundschulen in Sachsen, auch wenn die Mindestschülerzahl deutlich unterschritten wird. Das Kultusministerium hat sich daran gehalten und die Zusage erneuert“, begrüßte Marko Schiemann.